Schweinefleisch für Hunde? Die Gefahren einer unbedachten Fütterung
Der Blick ins Futtermittelregal beim Tierfachhändler zeigt auf den ersten Blick, dass Schweinefleisch kaum zu finden ist. Wie gesagt „auf den ersten Blick“!
Die moderne Futtermittelindustrie deklariert einen großen Teil der Dosen nicht offen.
Hier wird bewusst die Bezeichnung – Schweinefleisch – nicht gewählt.
Auf dem Etikett und in der Zusammensetzung finden Sie die Bezeichnung – Fleisch. Man kann davon ausgehen, dass es sich um Schweinefleisch handelt.
Lediglich einige Kausnacks wie Schweineohren enthalten Fleisch vom Schwein. Befragt man Hundebesitzer allgemein nach ihrer Einstellung zu Schweinefleisch als Hundefutter, ergibt sich häufig ein ähnliches Bild: Die meisten zeigen sich äußerst skeptisch und raten auch oder gerade beim BARFen von Schweinefleisch als Futtermittel ab. Doch welche Gründe sprechen gegen Schweinefleisch für Hunde? Warum sind die Bedenken nach aktuellem wissenschaftlichem Stand vollauf berechtigt?
Die tödliche Gefahr im Schweinefleisch: das Aujeszky Virus
Der wichtigste Grund, warum insbesondere von der Fütterung mit rohem Schweinefleisch entschieden abgeraten wird, hängt mit dem Aujesky Virus zusammen. Infiziert sich ein Hund mit diesem zu den Herpesviren gehörenden Erreger, verläuft die Erkrankung meist tödlich. Eine Ansteckung sollte daher in jedem Fall vermieden werden.
Doch was hat das nun mit Schweinefleisch zu tun? Schweine gehören zu den Hauptwirten des für den Hund extrem gefährlichen Virus. Das Problem: Beim Schwein löst eine Infektion sehr unterschiedliche Symptome aus, die oftmals ohne erkennbare Folge abheilen. Zudem kann das Virus eine latente Infektion verursachen, bei der die Erreger dauerhaft im Schwein angesiedelt sind, jedoch nur unter bestimmten Umständen reaktiviert werden (Quelle: http://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/hundekrankheiten/aujeszky-krankheit-beim-hund/124112). Bei der Schlachtung eines Schweins und der Verarbeitung als Hundefutter kann damit nicht ausgeschlossen werden, dass ein Tier Träger des Virus ist. Frisst ein Hund nun das Fleisch dieses infizierten Schweins, kommt der verhängnisvolle Kreislauf in Gang: Innerhalb weniger Tage bricht die Krankheit in Form einer Gehirn- und Rückenmarkserkrankung aus, die kurze Zeit später mit dem Tod des Hundes endet.
Symptome der Aujeszky-Krankheit
In den meisten Fällen bricht die auch als Pseudowut bekannte Krankheit akut aus und führt zu deutlichen Verhaltensänderungen beim betroffenen Hund. Neben aggressivem und unruhigem Verhalten sind dabei auch Verläufe mit zunehmender Apathie möglich. Im fortgeschrittenen Stadium kommen zu diesen Anzeichen Durchfall und Erbrechen sowie häufig ein starker Juckreiz, Fieber und später auch Lähmungen und Krämpfe hinzu. Innerhalb von 48 Stunden sterben die meisten Hunde.
Fehlende Behandlungsmöglichkeiten
Wird die Aujeszky-Krankheit diagnostiziert, kann der Tierarzt dem Hund nicht helfen. Aktuell gibt es zum einen kein Heilmittel gegen die Krankheit und zum anderen dürfen Veterinäre nach der gesetzlichen Regelung auch nicht tätig werden: Sie machen sich sonst im Sinne des Tierseuchengesetzes strafbar.
Ansteckung verhindern: Kein Schweinefleisch für Hunde
Die zentrale Vorbeugungsmaßnahme ergibt sich mit Blick auf den Übertragungsweg des Aujeszky Virus: Hunde sollten grundsätzlich nicht mit Schweinefleisch gefüttert werden. Auch wenn das Virus in Deutschland bei Hausschweinen seit mehr als 10 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden konnte (Quelle: Verordnung zum Schutz gegen die Aujeszkysche Krankheit, http://www.gesetze-im-internet.de/aujeszkkrv/), lässt sich nur auf diese Weise das Restrisiko durch eine mögliche Neuansteckung beim Kontakt mit Wildschweinen ausschalten.
Auf Kontrollen bereits auf den Schlachthöfen ist in dieser Hinsicht ebenfalls kein Verlass: Da das Virus für den Menschen nicht gefährlich ist, werden sie nur im Verdachtsfall oder stichprobenartig durchgeführt.
Schweinefleisch erhitzen als Schutz gegen die tödliche Gefahr?
Ein zuverlässige Möglichkeit, das Aujeszky Virus abzutöten, besteht im Erhitzen des Fleischs über 70°C. Wird das gesamte Fleisch auf dieser Temperatur gekocht, sterben die Erreger zuverlässig ab.
Trotz der Möglichkeit des Abkochens wird allerdings aus mehreren Gründen generell vor der Fütterung von Schweinefleisch gewarnt. Wer selbst kocht, steht etwa vor der Frage, wann das komplette Fleischstück tatsächlich auf die nötige Temperatur erhitzt wurde. Gewissheit lässt sich in dieser Hinsicht nur mit einer zuverlässigen Temperaturmessung herstellen. Werden Snacks aus Schweinefleisch im Handel erworben, ist die Unsicherheit schließlich noch größer. Ob und wie stark das Fleisch erhitzt wurde, lässt sich in der Regel nicht erkennen.
Um im Sinne der Tiergesundheit jedes Risiko auszuschließen, ergibt sich demnach eine klare Empfehlung: Hunde sollten weder rohes noch gekochtes Schweinefleisch zu fressen bekommen.
In unserem Sortiment führen wir gesunde Alternativen, die garantiert kein Schweinefleisch enthalten.
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